Ursprünglich hatte der Komponist das Stück als Kunst der ökologischen Bewusstseinsbildung angelegt. Hierfür entnahm er Textfragmente aus einer Rede Greta Thunbergs. Doch dann kam die Corona-Pandemie dazwischen, und Daniel Smutny erkannte in °still eine Bedeutungserweiterung: von der Zerstörung der Natur zu den negativen gesellschaftlich-kulturellen Folgen der Pandemie.
Der Stillstand der Musiklandschaft während der Pandemie führt in den Augen des vielfach ausgezeichneten Schülers von Hans Zender und Bernhard Kontarsky sowohl zum Verstummen der Musik als auch zur Zerstörung von (Musik)Kultur. Und dennoch zeigt sich die Musik ganz schön lebendig zwischen den Ruinen des Gewohnten: Inmitten von Brechungen und Störungen scheint ihre Schönheit in dem Stück für Vokalensemble, iPad-Solisten, Orgel, E-Piano und Elektronik immer wieder auf.
Das Publikum bleibt bei der Aufführung indes nicht einfach °still sitzen, sondern erlebt die Musik an verschiedenen Stationen.
Der gebürtige Mannheimer Daniel Smutny wurde bereits während seines Kompositionsstudiums bei Hans Zender, Isabel Mundry und Bernhard Kontarsky in Frankfurt von namhaften Veranstaltern engagiert, z. B. vom Ensemble Modern Forum, dem SWR und der Internationalen Biennale für Neue Musik. Als 27-Jähriger debütierte er in Donaueschingen und bei der “musica viva” des BR. Heute werden Smutnys Werke im In- und Ausland aufgeführt, z. B. in der Dresdner Semperoper, beim ECLAT-Festival und beim Ultraschallfestival in Berlin. Der Stipendiat u. a. der Kunststiftung Baden-Württemberg, der Darmstädter Ferienkurse und der Villa-Aurora-Foundation Los-Angeles wurde mit dem BMW-Kompositionspreis, dem Busoni-Förderpreis der Akademie der Künste und gleich zwei Mal mit dem Stuttgarter Kompositionspreis ausgezeichnet. Der Deutsche Musikrat wählte
Wichtiger Hinweis zum Ablauf:
Bitte warten Sie am Eingang auf Ihren Audio-Guide. Das Publikum wird von dem Audio-Guide nacheinander in Kleingruppen zu den Stationen geführt. Nachdem Sie alle Stationen abgelaufen sind, empfehlen wir Ihnen, im Raum Platz zu nehmen und das ca. 15-minütige Stück auf sich wirken zu lassen.
Eintritt frei
Vokal-Ensemble: Pauline Kringel, Ann-Kathrin Strauch, Maki Moriyama, David Heimbucher, Malte Langenbeck, Friedrich Hagedorn, Martin Schulz.
iPad-Solist:innen: Mieke Friedrich, Liv Grete Wendler, Liv Ulbrich, Rosa Tine Trabandt, Leon Kempken, Tim Stellmacher, Lea Maria Bednarek
Orgel: Kerstin Petersen
E-Piano: Sunyeo Kim
Leitung: Maximilian Riefer