The Minimoog Project (Heroines of Sound Edition) - Legendäre Synthesizer-Klänge
Der Minimoog war der erste tragbare kommerzielle Synthesizer und hat den Synthesizer wie wir ihn heute kennen definiert. Entworfen 1970, gebaut 1971 und verkauft ab 1972 ist er bereits fünfzig Jahre alt. Er ist der legendäre Prototyp und bis heute klanglich unerreicht. Und obwohl der Erbauer Robert Moog an die zeitgenössische Musik gedacht hat, als er ihn konzipierte, findet er dort bislang keine Verwendung.
Sebastian Berweck präsentiert in diesem Programm den eindrucksvollen Sound des legendären Minimoogs anhand neuer, für das Instrument komponierte, Werke von Svetlana Maraš, Annesley Black und Georgia Koumará. Zudem wird auch ein neues Werk der Theremin-Virtuosin und Komponistin Dorit Chrysler aufgeführt, das den Minimoog mit dem Theremin – einem elektronischen Instrument der 1920er Jahre – kombiniert. Die im Rahmen des Frequenz__ Festivals präsentierte Auswahl an Werken basiert auf die für das Heroines of Sound Festival in Berlin konzipierte Programm, in dem ausschließlich Arbeiten weiblicher Innovatorinnen der frühen und gegenwärtigen elektronischen Musik und Klangkunst im Mittelpunkt stehen.
Svetlana Maraš: Scherzo per oscillatori
Annesley Black: Hurry up the machine, I have struck a big bonanza
Georgia Koumará: Wolpertinger
Dorit Chrysler: Fracture 22
Sebastian Berweck, Moog
Dorit Chrysler, Theremin
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Sebastian Berweck, Moog
Where Do We Go (from here) (WDWG) – Kunst und Musik nach Corona
Wie in vielen anderen Berufen und Bereichen unseres Alltags führte die Corona-Pandemie zur Aufgabe vertrauter Strukturen und Gewohnheiten. So auch im Bereich der Kunst im Allgemeinen und der Musik im Speziellen. Konzerte, die sonst vor einem interagierenden Publikum stattfanden, verlagerten sich nun ins Internet und führten so zu ganz neuen Konzerterlebnissen samt dazugehöriger Einbußen und Neuerungen. Das Projekt Where Do We Go (from here)… des Duos reConvert gehört zu diesen Experimenten einer neuen Interaktivität. Entstanden zu Zeiten der Pandemie, war es als interaktive Performance konzipiert, bei der das Publikum an ihren häuslichen Bildschirmen für 48 Stunden die Musiker steuern und so neue Möglichkeiten der Interaktion im digitalen Zeitalter erproben konnten. Diese Form der Einflussnahme, so die Musiker, entspräche der digitalen Vernetzung unserer Zeit, in der die User und Userinnen permanent durch ihr eigenes Handeln im Netz auch das Medium der Kommunikation, das Internet selbst, beeinflussen.
Jetzt kehrt das digital konzipierte Modell zurück auf die Bühne und will so das Beste aus beiden Welten vereinen: Die Möglichkeit der Einflussnahme des Publikums auf die Kunst einerseits, andererseits das direkte gemeinsame Erleben eines audio-visuellen Ereignisses in Raum und Zeit.
In der in Kiel präsentierten Bühnenfassung werden die zwei Percussionisten Lorenzo Colombo und Roberto Maqueda von einzelnen Gästen in einer Blackbox (für die Zuschauer unsichtbar) mittels verbaler Codes gesteuert. Die Aktivitäten der Musiker innerhalb der Blackbox sind für die restlichen Zuschauer wiederum über Videoprojektionen im Saal zu sehen. So soll die Intimität und Freiheit des digitalen Erlebnisses während der Corona-Zeit durch die Unsichtbarkeit der Steuernden erhalten bleiben und trotzdem das Gefühl eines gemeinsamen Erlebens generiert werden. Die Projektionen des Geschehens innerhalb der Box werden wiederum durch die Video-Künstlerin Flor de Fuego zum musikalischen Geschehen in Beziehung gesetzt. Das Ergebnis ist eine unvorhersehbare, anhaltende Interaktion zwischen dem Publikum und den Künstlern, in der die üblichen räumlichen Grenzen herkömmlicher Konzertsituationen und die zeitlichen Grenzen von Anfang und Ende verwischen.
reConvert:
Lorenzo Colombo, Percussion
Roberto Maqueda, Percussion
Flor de Fuego, Visuals
Transhumanistische Kommunikation
In Lecture About Myself von Kaj Duncan David hält fiktiver Supercomputer in Form von Text, Bild und Ton einen kurzen Vortrag zum Thema künstliche Intelligenz – und konfrontiert das Publikum auf spielerisch und zugleich kryptische Weise mit Ideen, die von harmlos bis provokant reichen. Daneben treten zwei Musiker:innen treten in eine Art transhumanistischen Dialog und kommunizieren über eine vernetzte, maschinelle Schnittstelle, teilweise inspiriert durch die evolutionäre Linguistik. Das Stück bezieht sich auch auf Golem XIV, einem Science-Fiction-Roman des polnischen Autors Stanisław Lem aus dem Jahr 1981, in dem ein Supercomputer die Menschheit mit verschiedenen harten Wahrheiten konfrontiert, nicht nur über ihre Zukunft, sondern auch über ihre Gegenwart. Der Retrofuturismus von Lems Buch kollidiert mit zeitgenössischen - und oft gegensätzlichen - Philosophien (u. a. von Donna Haraway) was zu einer kryptischen Minikritik am Versprechen der Rettung des Homo sapiens durch künstliche Intelligenz führt.
Von der Ausdehnung der Töne im Raum
"Im Zeitalter der Maschinen drang die Körperlichkeit des Menschen immer weiter in den Raum hinaus. Heute, nach mehr als einem Jahrhundert der elektronischen Technologie, können wir uns mit unserem zentralen Nervensystem über die Grenzen von Raum und Zeit ausdehnen, so weit unser Planet reicht. Immer schneller nähern wir uns der finalen Phase der Ausdehnung, nämlich der technischen Simulation von Bewusstsein, in der der kreative Prozess auf die Gesamtheit der menschlichen Gesellschaft ausgedehnt wird."
Inspiriert von diesen Gedanken des kanadischen Philosophen Marshall McLuhan erforscht das Percussion-Duo reConvert Instrumente, die es ermöglichen, Klang im Raum zu fixieren und zu bewegen und dreidimensionale Klang-Bilder zu erschaffen. In (ex)tension geht es um die mechanischen und digitalen Möglichkeiten der physischen und mentalen Ausdehnung des Trommelns. Zuerst bewegen sich einzelne Töne, dann, wenn diese Bewegung ihre Grenzen erreicht hat, beginnt die Bewegung im Raum und im mikrotonalen Bereich. Bei (ex)tension handelt es sich nicht um eine Komposition. Es ist vielmehr eine Instrument, das den Raum überbrückt.
Nach dem Konzert am 08. Mai wird (ex)tension am 9. und 10. Mai als interaktive Installation fortgeführt, die während der Öffnungszeiten vom Publikum frei begangen und belauscht werden darf.
reConvert:
Lorenzo Colombo, Percussion
Roberto Maqueda, Percussion
Aether Melodies – eine Sound Ausstellung
In seiner Ausstellung Aether Melodies arbeitet der finnische Komponist und Klangkünstler Sami Klemola mit Rhythmen, Gesten, Harmonien und Melodien, also elementaren musikalischen Mitteln, und wandelt diese abstrakten Ideen in konkrete visuelle Reize um.
Am 9. Mai wird die Ausstellung von Klemola selbst eröffnet. Zusätzlich wird es auch eine musikalische Performance geben. Am 10. und 11. Mai läuft die Installation als offene Mehrkanal-Sound-Installation, die vom Publikum frei betreten und erkundet werden darf.
Musik aus fünf verschiedenen Sphären
Fünf Werke von fünf Komponistinnen aus unterschiedlichen Ländern Europas - Deutschland, Schweden, Polen, dem Kosovo und Island - vereint in einem multimedialen Programm. Alle Werke wurden eigens auf Initiative von Frequenz_ neu komponiert und haben gemeinsam, dass sie Video-Projektionen oder Performance-Kunst mit Musik und Klang-Elementen verbinden und Brücken zwischen unterschiedlichen Sphären bilden: mit dem kompositorischen Material, durch kommunikative Prozesse zwischen den Aufführenden und mit dem Publikum. Das Ensemble KNM bringt das Programm nicht nur beim Frequenz_ Festival auf die Bühne, sondern auch an verschiedenen Orten in Deutschland und Skandinavien und trägt so das Ziel von Frequenz_ weiter, sowohl die Kulturorte in Norddeutschland und Skandinavien zu vernetzen als auch die Künste.
Immer wieder setzt sich die norwegische Komponistin Tine Surel Lange mit der Wahrnehmung von Klängen und Hörerwartungen auseinander. Apotheosis – die Bezeichnung für die Erhebung des Menschen zum Gottgleichen – übersteigert die Kopplung von Klanglichem und Visuellem auf der Suche nach einer Balance zwischen präziser Festlegung des Klangs und improvisatorischer Freiheit der beteiligten Musiker. Dafür nutzt Tine Surel Lange auch Fieldrecordings und setzt Geodaten in Klang um.
Die gebürtige Kielerin Kirsten Reese verarbeitet in Homeostasis archivierte Klänge aus der Unterwasserwelt musikalisch und scheut dabei nicht die Herausforderung, das Bewusstsein der Hörer jenseits der klangkompositorischen Strukturen auch auf außermusikalische Problemstellungen unserer Zeit zu richten. Poetisch verknüpft sie Meeresgeräusche und Aufzeichnungen zur akustischen Verschmutzung der Weltmeere, stellt reales und künstliches Leben gegenüber und versucht einen utopischen Entwurf für eine artenübergreifende Koexistenz im Gleichgewicht.
Die isländische Komponistin Bergrún Snæbjörnsdóttir sucht in ihren Werken nach Verbindungen des Klangs mit anderen Sinneswahrnehmungen und kinästhetischen Verwebungen. In Axis Spirat für Kontrabass, Bassklarinette, Cello und Gitarre drehen sich vier auf jeweils einer rotierenden Plattform positionierte Instrumentalisten um ihre eigene Achse. Das musikalische Material variiert dabei nicht nur relativ zu ihren Positionen im Raum, es verändert sich auch, wenn die Spielenden aufeinander treffen. So entwickeln sich die vermeintlich statischen, repetitiven Strukturen immer weiter.
Das wesentliche Merkmal von Monika Szpyrkas Musik ist die Amalgamierung von instrumentalen und elektronischen Klängen. Die in Krakau geborene Komponistin beschäftigt sich in Internal Monologue für Ensemble, Elektronik und Video (2023) mit der „inneren Stimme“, die uns in ständige gedankliche Selbstgespräche verwickelt: als eine Art oder Selbstkritik oder Lösung von Problemen, wenn man sich selbst Fragen stellt und beantwortet. Hierfür lässt sie Klänge kleinste Transformationen durchlaufen. Dazu kommen langsam choreographierte Bewegungsabläufe.
Die Komponistin und Performerin Anda Kryeziu stammt aus dem Kosovo. Das Werk CO– ist eine Collage aus Musik, Video und Text, die für das Projekt in eine neue Fassung gebracht wurde. Unter anderem verknüpft sie hier drei Fotomontagen des DADA-Künstlers John Heartfield mit Zitaten wie Donald Trumps „The beauty of me is that I’m very rich.“, sodass aus politischer Propaganda schließlich Protest wird.
KNM Berlin
Tine Surel Lange: Apotheosis. (UA)
Kirsten Reese: Homeostasis (instrumentale Fassung). (UA)
Bergrún Snæbjörnsdóttir: Axis Spiral. (UA)
Monika Szpyrka. Internal Monologue (UA)
Anda Kryeziu: CO–
Von Murmeln und Tauben-Augen
Die hier erstmalig zu hörende Studioarbeit "Marbles" von Sven Lütgen ist als zusammenhängendes Album konzipiert und verbindet elektronische Musik unterschiedlichster Art mit Soundscape-Kompositionen. Es besteht aus 25 Teilen und ist auch das Resümee seines mehr als dreißigjährigen Musikschaffens.
Das ursprünglich als reine Audio-Arbeit konzipierte Projekt wird anlässlich von des Frequenz__ Festivals im Zusammenspiel mit der visuellen Arbeit „PigeonEye“ des Video-Künstlers Saleh Shaweesh zu einem sinnlich intermedialen Erlebnis verschmolzen.
Sven Lütgen, Audiodesign
Saleh Shaweesh, Videoinstallation
Musik aus fünf verschiedenen Sphären
Fünf Werke von fünf Komponistinnen aus unterschiedlichen Ländern Europas - Deutschland, Schweden, Polen, dem Kosovo und Island - vereint in einem multimedialen Programm. Alle Werke wurden eigens auf Initiative von Frequenz__ neu komponiert und haben gemeinsam, dass sie Video-Projektionen oder Performance-Kunst mit Musik und Klang-Elementen verbinden und Brücken zwischen unterschiedlichen Sphären bilden: mit dem kompositorischen Material, durch kommunikative Prozesse zwischen den Aufführenden und mit dem Publikum. Das Ensemble KNM bringt das Programm nicht nur beim Frequenz__ Festival auf die Bühne, sondern auch an verschiedenen Orten in Deutschland und Skandinavien und trägt so das Ziel von Frequenz_ weiter, sowohl die Kulturorte in Norddeutschland und Skandinavien zu vernetzen als auch die Künste.
Immer wieder setzt sich die norwegische Komponistin Tine Surel Lange mit der Wahrnehmung von Klängen und Hörerwartungen auseinander. Apotheosis – die Bezeichnung für die Erhebung des Menschen zum Gottgleichen – übersteigert die Kopplung von Klanglichem und Visuellem auf der Suche nach einer Balance zwischen präziser Festlegung des Klangs und improvisatorischer Freiheit der beteiligten Musiker. Dafür nutzt Tine Surel Lange auch Fieldrecordings und setzt Geodaten in Klang um.
Die gebürtige Kielerin Kirsten Reese verarbeitet in Homeostasis archivierte Klänge aus der Unterwasserwelt musikalisch und scheut dabei nicht die Herausforderung, das Bewusstsein der Hörer jenseits der klangkompositorischen Strukturen auch auf außermusikalische Problemstellungen unserer Zeit zu richten. Poetisch verknüpft sie Meeresgeräusche und Aufzeichnungen zur akustischen Verschmutzung der Weltmeere, stellt reales und künstliches Leben gegenüber und versucht einen utopischen Entwurf für eine artenübergreifende Koexistenz im Gleichgewicht.
Die isländische Komponistin Bergrún Snæbjörnsdóttir sucht in ihren Werken nach Verbindungen des Klangs mit anderen Sinneswahrnehmungen und kinästhetischen Verwebungen. In Axis Spirat für Kontrabass, Bassklarinette, Cello und Gitarre drehen sich vier auf jeweils einer rotierenden Plattform positionierte Instrumentalisten um ihre eigene Achse. Das musikalische Material variiert dabei nicht nur relativ zu ihren Positionen im Raum, es verändert sich auch, wenn die Spielenden aufeinander treffen. So entwickeln sich die vermeintlich statischen, repetitiven Strukturen immer weiter.
Das wesentliche Merkmal von Monika Szpyrkas Musik ist die Amalgamierung von instrumentalen und elektronischen Klängen. Die in Krakau geborene Komponistin beschäftigt sich in Internal Monologue für Ensemble, Elektronik und Video (2023) mit der „inneren Stimme“, die uns in ständige gedankliche Selbstgespräche verwickelt: als eine Art oder Selbstkritik oder Lösung von Problemen, wenn man sich selbst Fragen stellt und beantwortet. Hierfür lässt sie Klänge kleinste Transformationen durchlaufen. Dazu kommen langsam choreographierte Bewegungsabläufe.
Die Komponistin und Performerin Anda Kryeziu stammt aus dem Kosovo. Das Werk CO– ist eine Collage aus Musik, Video und Text, die für das Projekt in eine neue Fassung gebracht wurde. Unter anderem verknüpft sie hier drei Fotomontagen des DADA-Künstlers John Heartfield mit Zitaten wie Donald Trumps „The beauty of me is that I’m very rich.“, sodass aus politischer Propaganda schließlich Protest wird.
KNM Berlin
Tine Surel Lange: Apotheosis. UA
Kirsten Reese: Homeostasis (instrumentale Fassung). UA
Bergrún Snæbjörnsdóttir: Axis Spiral. UA
Monika Szpyrka. Internal Monologue UA
Anda Kryeziu: CO–
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Side by side – von Konflikten und Verlusten
Seite an Seite spielen in diesem Konzert das renommierte Ensemble Recherche mit jungen Musiker:innen der Musikhochschule Lübeck, die sich kurz zuvor schon in einem Workshop kennengelernt haben. Inhaltlich werden ernste Themen angepackt: vom Verlust der Menschenrechte durch gesellschaftliche Konflikte bis hin zum Verschwinden des Naturerbes und der Biodiversität. Doch wer jetzt ein gar zu ernsthaftes Konzert fürchtet, sei beruhigt: Die Komponist:innen haben durchaus auch Sinn für Humor!
Für das Stück Seafloor Dawn Chorus der erst kürzlich für den norwegischen Grammy „Spellemannprisen“ nominierten Kristine Tjøgersen fand die Komponistin Inspiration in Aufnahmen von singenden Fischen am Great Barrier Reef. Was kaum vorstellbar klingt: Wenn die Rufe der Fische überlappen, was meist in der Morgen- oder Abenddämmerung passiert, bilden sie eine Art Chor und bringen das Riff zum klingen.
Payman Mansouri schrieb sein Werk Jina während der aktuellen revolutionären Proteste der Frauen im Iran, die die Geschichte des Landes verändern. Trotz der vielen gegensätzlichen Gefühle – Sorge, Trauer, Glück und Stress – bewegt den Komponist vor allem die Macht der Einheit, die Kraft, die sich entwickelt, wenn alle eine gemeinsame Sache einstehen. In diesem Konzert erlebt Jina seine Uraufführung.
Katharina Rosenberger hat sich in ihrem Werk Atchafalaya (Remix) von dem gleichnamigen amerikanischen Nationalpark, einem Sumpfgebiet im Mississippi-Delta, inspirieren lassen. Der Atchafalaya-Sumpf ist eines der wichtigsten Vogelschutzgebiete Amerikas und bietet vielen bedrohten Arten einen Lebensraum. Die Komponistin verwebt in Atchafalaya (Remix) Klangfragmente bedrohter Vögel mit akustischen Beschreibungen des Sumpfes alten Erzählungen wie auch mit Aufnahmen der Komponistin einer Reise durch den Süden Louisianas.
Ricardo Eiziriks Exercise in Metal n°2 ist für 4 Performer:innen und einen Musikautomaten geschrieben, der das klangliche Resultat maßgeblich beeinflusst: Fragmentierte Sounds und technologische Spielfreude erwarten die Zuhörenden in dieser Uraufführung.
Ricardo Eizirik: exercise in metal II für 4 Performer:innen und Klangregie (UA)
Kristine Tjøgersen: Seafloor Dawn Chorus
Katharina Rosenberger: Atchafalaya Remix
Payman Mansouri: Jina (UA)
Recherche Ensemble Mitglieder
Shizuo Oka, Klarinette
Christian Dierstein, Percussion
Sofia von Atzingen, Bratsche
Așa Akerberg, Cello
Ensemble-Besetzung Musikhochschule Lübeck
Lena Seitz, Flöte
Karina Chalenko, Saxofon
N. N., Percussion
Guilherme Ramos Rominho, E-Gitarre
Ricarda Kreutz, Harfe
Moritz Heinrich, Klavier
Bàrbara Cotrim, Geige
Leitung: Maximilian Riefer
Klingende Reaktionen des Algorithmus
Das transmediale Duo INTER_SECTION – Sabine Ercklenz (Trompete, Elektronik) und Claudia Schmitz (Bewegtbilder auf Skulptur, Elektronik und Unfolded Screen) – laden zu ihren gemeinsamen Konzerten wechselnde Gäste zu einer audiovisuellen Echtzeit-Performance ein. Für das Kieler Publikum und als dritter Gast der Reihe wird jedoch nicht ein Mensch auf die live produzierten Klänge und Projektionen reagieren, sondern ein custom-made Algorithmus – "The Third - das Kontingente Dritte"–, ein Computerprogramm also, das sich mit den Künstlerinnen auf der Bühne digital vernetzt. So kreieren die drei in Inter_Section #3.2 | Borrowed Gesture gemeinsam eine audiovisuelle Performance, bei der die Grenzen zwischen den Entitäten verschwimmen und die dichotome Wahrnehmung von Klang und Bild zu Gunsten einer synästhetischen Erfahrung aufgegeben wird. Der Algorithmus reagiert dabei auf die ihm zugespielten Klänge und Projektionen und steuert seinerseits drei pneumatische Skulpturen aus recyceltem Plastik. Durch die ihnen zugeführte Luft werden die Skulpturen von "The Third" zum Leben erweckt und greifen ihrerseits in die Videoprojektion ein. Dank ihrer mikrofonierten Ventilatoren setzen sie auch klanglich im audio-visuellen Zusammenspiel der Protagonist:innen Impulse. Dabei entsteht eine immersive Mehrkanal Video- und Klangperformance, die sich improvisatorisch mit Fragen zu Urheberschaft, Intention, Prozess und Kollektiv beschäftigt.
INTER_SECTION
Sabine Ercklenz, Trompete, Elektronik
Claudia Schmitz, Bewegtbilder auf Skulptur, Elektronik und Unfolded Screen
Inter_Section #3.2 | Borrowed Gesture
audiovisuelle Echtzeit-Performance
SØS Gunver Ryberg – DJ Kultur trifft auf experimentelle Klangkunst
Die dänische Tonkünstlerin SØS Gunver Ryberg ist sowohl als Komponistin als auch als Performerin für ihren kompromisslosen Stil bekannt. Ihr 2020 veröffentlichtes Album ›WHYT 030‹ war u.a. für den Musikpreis 2022 des Nordic Council nominiert. In ihren Livekonzerten vermischt sie geschickt subtile elektronische Klanggebilde mit den trance-induzierenden Mitteln der Industrial- und Technokultur. Die rohe Gewalt synthetischer Klänge trifft hierbei auf feinfühlige Erkundungen von Geräuschen des Alltags. Dabei sind auch immer wieder Anklänge an Sounds und Verfahren der Pioniere elektronischer Tanzmusik zu hören.
In ihren multimedialen Werken entwirft sie zudem kunstvolle Visualisierungen zu ihrer Musik. Das Frequenz__ Festival zeigt eine Auswahl daraus am 11.05. im Außenbereich der Ansgarkirche und am 05. - 07.05. im Foyer der Stadtgalerie Kiel.